Jahr 2001

Wenn man als erfolgreicher Kämpfer von der Schülerklasse zur Jugend wechselt, muss man sich bewusst sein, dass man als erstes zu lernen hat, wieder mit Niederlagen umzugehen und nicht aufzustecken.

Mein erstes Turnier in der Jugend, ich war noch 13, waren die Deutschen Meisterschaften. Tatsächlich konnte ich sogar den ersten Kampf gewinnen, doch dann hieß der nächste Gegner Kanter Alperslan, 17 Jahre alt, Vizeeuropameister und einer der besten Jugendlichen Deutschlands.

Natürlich weiß man, wem man da gegenüber steht. „Angst fresse Seele auf !“- und so ging ich auch prompt k.o.!!

Nach einem kleinen Zwischenhoch in Tübingen, mit dem 3.Platz ,  gab`s bei den internationalen Deutschen Meisterschaften von Berlin wieder nichts zu holen:

1:3 gegen Marakovic vom Nationalteam Kroatien. Aber man muss da durch, schließlich war der auch drei Jahre älter und viel erfahrener als ich.

Man kann sich in solchen Momenten nur entscheiden einfach weiterzutrainieren und braucht Leute, die einem klar machen, dass man es schaffen kann, wenn man nur daran glaubt.

Als dann der erste Turniersieg in der Jugend bei den internationalen Österreichischen Meisterschaften mit einem fulminanten Kopftreffer im Finale besiegelt war, hatte ich natürlich auch wieder gut lachen. .

Und so ging die Berg-und Talbahn weiter: Niederlage bei den Korea Open in Chun-Chon, mittelprächtiges Abschneiden mit einem Sieg und einer Niederlage in Chon-Ju, Korea, aber dann:

 der überraschende Turniersieg als 14-jähriger beim Rhein-Ruhr Pokal in Unna. gegen die damalige Nummer eins der deutschen Rangliste. Eine echte Sensation und ein erstes wirkliches Ausrufezeichen.

Als nächstes B-Jugendmeisterschaften: Um ehrlich zu sein, ich war sicher ich würde ganz locker gewinnen, gegen 15-jährige, wenn man doch schon 17-jährige besiegt hatte!

Weit gefehlt, Erstrundenniederlage und noch nicht einmal eine Platzierung.

Also erneut Katerstimmung und die Erkenntnis: "Erfolg ist keine Einbahnstraße"    

Trotzdem war ich für den Bayernkader zum Deutschlandpokal nominiert und wir wurden mit der Mannschaft Zweiter .

Ab dann lief es wieder besser, Sieg beim Park-Pokal,       bei den bayerischen Meisterschaften     und auch beim Flora-Pokal in Elmshorn. Dort machte ich mir selbst ein Geburtstagsgeschenk zum 15.

Jahr 2002

Die Entscheidung ins Internat nach Friedrichshafen zu gehen war getroffen. Ich will an die Spitze!

Ein Jahr in der Jugendklasse war vorbei. Für mein Alter war es ja ganz gut gelaufen und das erste Turnier im Dress der Friedrichshafener waren die Deutschen Meisterschaften: 

Ich hatte mir viel vorgenommen, aber es ging mal wieder voll daneben: Erstrundensieg klar mit 16:1 und dann…. Blei in den Beinen und keine Ideen im Kopf…….. 7:9 vollkommen unnötig!

Da war es wieder, das Tiefe schwarze Loch! 

Aber in Friedrichshafen bleibt wenig Zeit über Niederlagen zu grübeln. Es wird viel trainiert und die Erfolge der anderen Sportler ziehen einen mit.

Die folgenden Turniere hatten es in sich.

Es ist schon etwas Besonderes zum ersten Mal bei den Dutch-Open oder in Belgien an den Start zu gehen. Auch die IDM in Berlin war zu einem Turnier mit vielen Nationalteams aus aller Welt geworden.

Auf allen drei internationalen Turnieren gelang mir der Sprung unter die ersten drei und ich stand mit den stärksten Wettkämpfern Europas auf dem Treppchen. Sensationell für einen 15-jährigen!!!                    .

Unsere ganze Mannschaft war auch nicht nur hübsch anzusehen, sondern überaus erfolgreich  

Am Ende dieser drei Top-Turniere war ich aber eher ein trauriger Sieger, denn um noch eine Chance auf die Qualifikation zur WM zu haben, hätte ich in Berlin schon gewinnen müssen..

So hangelte ich mich mehr schlecht als recht durch die württembergischen Meisterschaften und den Schwarzwaldpokal, bis ich bei den IÖM und beim La Sila Cup in Dachau für meinen persönlichen Tiefpunkt sorgte.

 – Ihr wisst schon, das schwarze Loch war wieder da!

1:2 in der zweiten Runde der IÖM und eine miserable Vorstellung bei 0:1 in der ersten Runde des La Sila Cup.

Meine Muskeln waren nach einem halben Jahr Internat am Ende und ich hatte keine Kraft mehr.

Die Sommerferien kamen wie gerufen.

Nach drei Wochen Entspannung in Norwegen hat mir das Training in Kroatien beim Power-Camp dann wider richtig Spaß gemacht.

Beim Rhein-Ruhr Pokal in Unna wollte ich meinen Vorjahressieg unbedingt wiederholen, aber in den letzten Sekunden musste ich noch den entscheidenden Treffer zum 8:9 hinnehmen und wurde nur Zweiter.

 

Trotzdem, ich war wieder da!

Wie fast jeder aus unserem Verein wurde ich baden-württembergischer Meister        und endlich auch deutscher B-Jugend-Meister,   genau wie mein Zimmerkollege Daniel. .  

Damals wusste ich noch nicht, dass ich sechs Jahre später seinen Auftritt bei den olympischen Spielen in Peking im Fernsehen verfolgen würde.

Dann war es endlich so weit…. Mein erster Einsatz für die Jugendnationalmannschaft stand an.

Ich war für den French International Cup in Paris nominiert.

Wenn es schon ein tolles Erlebnis ist, überhaupt bei großen Turnieren teilzunehmen, so ist es im Dobok der deutschen Nationalmannschaft noch mal ganz etwas Anderes. 

Stolz mischt sich mit den Gedanken ja nicht zu versagen, nirgends eine blöde Figur abzugeben, oder sich ungeschickt zu verhalten, vertritt man doch ganz offensichtlich sein Land auch nach außen hin.

Das Turnier lief super, ich hab´ mich im Team total wohl gefühlt und stand nach vier gewonnenen Kämpfen im Finale.

4:5(-1) hieß es am Ende und ich weiß jetzt, hätte ich am Ende noch mehr versucht hätte ich auch gewinnen können.

Der Pokal jedenfalls war der größte, den ich bislang erkämpft hatte und die Ranglistenführung in meiner Gewichtsklasse hatte ich auch übernommen. 

Solche Erfolge beflügeln natürlich und so konnte ich meinen Vorjahrestitel beim Park-Pokal auch verteidigen. .

 

Jahr 2003

Zwar nicht das spektakulärste aber das wichtigste Turnier des Jahres stand noch vor meinem 16.Geburtstag auf dem Plan: Die Deutsche Jugendmeisterschaft in Rennerod. Hier wurden die Tickets für die Europameisterschaft ausgestellt.

Meine Punkteführung in der Rangliste war zwar uneinholbar, aber ich durfte keinesfalls frühzeitig ausscheiden und um alles klar zu machen sollte ich am Besten gewinnen.

8:2 und 14:1 in den Vorrunden, das Halbfinale kampflos, bis dahin alles senkrecht.

Für das Finale war ich auch ganz zuversichtlich, gegen Sebastian hatte ich bei den Bundeskaderlehrgängen immer gut ausgesehen.

Aber an dem Tag wollte es nicht so recht laufen. Es ging immer hin und her und am Ende stand es überraschend 4:5 gegen mich.

An diesem Tag wollte ich zum ersten Mal alles in die Ecke knallen. 

„Drei Stunden am Tag trainiere ich nun seit einem Jahr und dann wird´ ich noch nicht `mal Deutscher Meister. Am Ende habe ich wohl auch noch die Teilnahme an der Jugend-Euro vergeigt.“

Daniel, Reinhold und Monika vom BSV hatten alle drei den Titel errungen und waren ziemlich sicher dabei.

Helene, Sandy und ich hatten es nicht gepackt.

Tagelang war ich nicht ansprechbar.

Genau an meinem 16.Geburtstag flatterte die Einladung des DTU-Präsidenten für die Europameisterschaft in Athen herein.

„Das Leben war einfach wieder schön!!!!“

Junioren EM 2003 in Athen

Also los geht`s nach Athen. Von München aus mit dem Flieger. Alle im Deutschland-Trainingsanzug und voll nervös. Neben uns vier BSV-lern noch mein alter Kumpel Sergej aus Nürnberg, Dejan aus Stuttgart und Sebastian Rüdiger aus München. Von den Mädchen Sümeyye, Larissa und Rosalie. Die anderen starteten von Düsseldorf.

Man hatte uns genau eingeschärft wie wir uns zu verhalten hatten. Von wegen offene Jacken oder gar Hände in den Hosentaschen. Es gab also ne ganze Menge "no-nos" aber das gehört eben auch dazu.

Im gleichen Hotel wie wir waren noch die Italiener und die französische Nationalmannschaft.

Mein Zimmerkollege war Dejan. Eine ideale Kombination,... ich musste noch 1kg abnehmen und Dejan musste zwei Kilo zunehmen. Er war die ganze Zeit am futtern oder trinken und ich durfte zusehen.

Am schlimmsten aber hatte es meinen Internatskollegen Daniel erwischt. In der Zeit der Euro-Qualifikation war er fast zehn Zentimeter gewachsen und musste nun bei einer Körpergröße von 1,70m auf 48kg herunterhungern. Man hat zwar fast durch ihn durchsehen können, aber er hat`s geschafft und sollte zum Lohn auch Vizeeuropameister werden.

Sowohl vor als auch während der Wettkämpfe hatten wir tolle Stimmung. Die meisten kannten sich schon recht gut von den Kaderlehrgängen oder Turnieren. Es wurde immer bärig angefeuert, nur die Iren waren besser- aber das liegt im Blut- und die Italiener sangen am schönsten ihre Nationalhymne. 

Meine Auslosung war nicht so einfach. Spanien, Italien, Russland und der Weltmeister aus Griechenland waren auf meiner Seite. „Na toll! „

Mein erster Kampf gegen Spanien sollte auch gleich der Letzte sein. Am Anfang war ich echt vollkommen blockiert, die zweite Runde war ganz gut. So lag ich nach Pluspunkten 1:3 zurück, mein Gegner hatte aber schon 2,5 Minuspunkte.

In der letzten Pause war Waldemar Helm sehr zuversichtlich, aber warum auch immer, statt einfach nur anzugreifen, hab ich die kostbare Zeit damit vergeudet den Gegner aus der Kampffläche schieben zu wollen. Das glaub` ich passiert mir nie mehr!! " Ich schwöre, Waldemar."

Das Mannschaftsergebnis dieser Euro aber war der Knaller schlechthin; Deutschland wurde mit vier Gold, zwei Silber und vier Bronzemedaillen Sieger in der Mannschaftswertung. Was keiner zu diesem Zeitpunkt wusste, aber einige bereits ahnten. Es hat vorher noch nie ein deutsches Team mit soviel Potential gegeben. Fünf Jahre später sollten alle vier deutschen Starter bei Olympia in Peking 2008 aus diesem Team stammen. Ich verrate noch nicht wer...

Für mich zu diesem Zeitpunkt zwar ein schwacher Trost, aber …. selbst Schuld!    

Nach einem ebenfalls nur kurzen Gastspiel bei der Herren-Deutschen, wo ich – durch eine schmerzhafte Rippenprellung gehandicapt- gleich im ersten Kampf  mit drei Minuspunkten disqualifiziert wurde, standen Ende März dann die Dutch Open von Eindhoven auf dem Programm.

Hier musste meine Niederlagenserie unbedingt wieder enden!!

So kam es auch. Drei wichtige Siege, darunter ein 6:2 gegen Sebastian, der mich bei der Deutschen Jugendmeisterschaft geschlagen hatte, brachten mich ins Finale.

Mit meinen Finalgegner aus Ägypten und dessen Kampfführung kam ich allerdings überhaupt nicht klar und verlor mit 3:5. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass keine „Wurstbrote“, wie Waldemar so schön sagt am Start waren, hätte es auch schlechter laufen können.

Unsere BSV-Mädels waren wieder mal super mit zwei Siegerinnen, einer Zweiten und einmal Bronze für Thucuc 

 

Bei den zwei Wochen später stattfindenden Belgian Open in Herentals fühlte ich mich dann auch von Anfang an wohler.

Mit vier Siegen sicherte ich mir meinen ersten Turniersieg des Jahres 2003 gegen starke internationale Konkurrenz.  

Auch der BSV Friedrichshafen war wieder stärkster Verein und Markus konnte seiner Pokalsammlung ein  Teil mehr hinzufügen.

Übrigens, auch Daniel hat seinen ersten Turniersieg in der 55kg Klasse geschafft. Langsam muss man schon Angst haben , dass der Junge über die Wolken hinaus wächst (kleiner Insider-Scherz) ...aber die Arroganz sollte ihn auch die nächsten Jahre begleiten, genauso wie der ungebremste Ehrgeiz und der Erfolg...

Die German Open sollten nach der Euro das Highlight der Saison werden, wurden aber für mich und auch für den BSV zum Trauerspiel.

Mit einer absolut miserablen Vorstellung habe ich den Auftaktkampf - nach 2:0 in der ersten Runde- mit 2:3 gegen den Euro- und WM-Teilnehmer Mark Birginski aus Israel verloren. Es lief einfach gar nichts und ich hab` wieder ein mal zu wenig getan um mich selbst aus dem Tief zu befreien. Markus sagt, "wer wirklich gut sein will muss auch an einem schlechten Tag gewinnen können".

Für den BSV gab es nur vier mal Bronze und eine Silbermedaille durch unser Küken Allianna, die nun sowohl in Belgien, Holland als auch Bonn gegen Larissa Köpf (Machine-Gun-Sally) verloren hat.

Wer nun glaubt es könne nicht noch schlimmer für mich kommen der hat sich getäuscht.

2003 ist das Jahr der neu ins Leben gerufenen Bundesliga. (mehr bei Presse 2003)

Die allererste Begegnung fand in Friedrichshafen statt. Der BSV traf auf die Mannschaft von Creti Tübingen. Unser Team: Helene (-57), Heike (+57), Boris (-58), Martin (-68), Dimitrij (+80) und ich armer Wurm in der Klasse bis 80kg!!! gegen einen fast zwei Meter Hünen an der oberen Gewichtsgrenze!    Da stand ich, gerade 16 Jahre alt, mit meinen 1,78 und 69kg! Mehr als 200 zahlende Zuschauer in der Halle- darunter auch Klassenkameraden ("schluck").--- Nun das Ende vom Lied: 1:7 und drei Minuspunkte gegen mich. Danach eine Standpauke von Markus, die sich gewaschen hatte und vorerst das Ende meiner "Bundesliga-Karriere".

Die Folgewoche war dann wieder Balsam für die Seele.

Württembergische Meisterschaft in Weinstadt: Erstrunden Sieg gegen meinen Kumpel Jovan Cakalo aus Stuttgart mit 6:2, Abbruchsieg im Halbfinale beim Stand von 14:1 und müheloser Finalsieg mit 7:1.

Übrigens mein Bundesligagegner kämpfte bei Herren bis 84kg und hat gewonnen!!!

In der Folgewoche Sieg im Finale des Schwarzwaldpokals gegen den "Superstar" von Jaguar Lauf, Okan Özdemir, mit 2:0.

Bereits wieder eine Woche später Austrian Open in Liezen.

War es  noch mit zwei glatten Siegen im Schongang möglich ins Halbfinale zu ziehen, konnte ich gegen den starken WM-Fünften von 2002, Manuel Mark aus Österreich nur bis zum Stande von 4:4 mithalten. Kurz vor Ende der zweiten Runde habe ich mich dummerweise in der Ecke festnageln lassen und mußte ein 5:8 hinnehmen. Am Ende hieß es gar 5:11. Na gut, nächstes Mal- hoffentlich.

Nach dem Turnier konnte ich dann schon wieder lachen, genau wie Heike, die toll gekämpft und gewonnen hat und Monika.

Vor den sehnsüchtig erwarteten Sommerferien galt es noch die La Sila Open in Dachau zu bestreiten. Wie es halt so kommt wartete - nach Freilos in der ersten Runde-  wieder Jovan. Nur diesmal war´s bis kurz vor Schluß spannend........ 8:7 Sieg, denkbar knapp.

Im Halbfinale kampflos und im Finale ein sicheres 7:2 gegen den Dachauer Stefan Fuß........also keine Gastgeschenke heute!

Während der Vorbereitung auf die Damen und Herren-WM, die im September in Garmisch stattfindet, bricht nun für die Jugend eine 3-monatige wettkampffreie Zeit an. Also konnte ich mich endlich vorbereiten um die Prüfung zum ersten Dan abzulegen. Wurde auch Zeit nach neun Jahren Taekwondo, aber die Wettkämpfer haben eben selten Zeit Ihre Formen und SV-Techniken zu üben.

.... sieht doch alles gleich viel besser aus, oder?

In den Sommerferien hauptsächlich relaxen angesagt, Motorrad fahren und eine Woche Trainingslager in Kroatien.

Aber dann ging das Training wieder richtig los      und die eingerosteten Gelenke mussten auf Vordermann gebracht werden....................................Mit Daniel´s Schwester Jenny haben wir einen Neuzugang im Internat ..... und die ganz jungen,  müssen auch schon hart ran.

Anfang Oktober dann endlich das erste Turnier nach langer Pause. Zum ersten Mal starte ich bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in der Herrenklasse bis 67kg. Ich war hoch motiviert, hatte mir auf der WM in Garmisch-Partenkirchen- wo ich als Helfer eingesetzt war - von den Superstars einiges abschauen können.... aber nach zwei Siegen kam im Halbfinale kam das Aus: Nach einem Treffer auf die Schulter punkteten die Kampfrichter einen Kopftreffer gegen mich und die Mattenleiterin zählte mich daraufhin an!!!!! Dann noch ein Dychagy auf den Oberschenkel, der auch gegen mich gepunktet wurde. Mein Konzept war im A... und ich verlor mit 6:9 Punkten. 

Überraschend war ich in der Folgewoche wieder für die Bundesligamannschaft nominiert. Erneut in der Klasse bis 80kg gegen Tekin Gürbüz, VfL Sindelfingen. Mit noch reichlich Wut im Bauch wegen der Niederlage in der Vorwoche und meinem enttäuschenden Auftritt in der ersten Bundesligabegegnung kämpfte ich mich zum Sie durch technischen ko. beim Stand von 7:4 kurz vor Ende der 2.Runde. Na also, geht doch!!!

Beim Rhein-Ruhr Pokal in Unna konnte ich vor zwei Jahren meinen bis dahin wichtigsten Turniersieg verbuchen.       Auch in 2003 gelang mir wieder ein Sieg in einem Finale mit besonderem Feuer: Gegen meinen Bundeskader-Kollegen Fatmir, mit dem ich zusammen auf der EM war. Wegen 500g Übergewicht wechselte er in meine Gewichtsklasse. Strafe muss sein...... 10:3 nach Runde eins     und 17:9 am Ende. Es war ein richtig geiler Kampf und danach konnten wir beide wieder lachen.    

Das vierte Turnierwochenende in Folge brachte mir den nächsten Turniersieg. Beim Sachsen-Anhalt-Cup bei unseren Freunden in Schönebeck-- Hallo und viele Grüße an Euch -- kam ich nach Freilos mit zwei lockeren Siegen wieder aufs oberste Treppchen. So könnte es weiter gehen, denn

ich will unbedingt zur WM 2004!!! ....das ganze Team war ´mal wieder super in Form und wurde zweiter hinter der bayerischen Landesauswahl. Entsprechend locker war auch die Stimmung........

Die nächste Herausforderung war mein erster Einsatz für den TUBW-Jugendkader beim Deutschlandpokal.

 Nach dem Halbfinalsieg gegen Hessen haben wir auch gegen Bayern einen knappen 9:8 Punktsiege hinbekommen. Ich startete in der 78kg Klasse und konnte beide Kämpfe gewinnen. Schon ungewohnt gegen und nicht für meinen ehemaligen bayerischen Landeskader zu starten, aber wer weiß vielleicht werde ich noch ein echter "Schwabensäckel"?  Hanoiiiii......

    

So schön auch die letzten Turniere waren, beim Park-Pokal hatte ich dann so richtig Sch...Pech!!!

Eigentlich war ich toll in Form, schlug den ersten Gegner mit 19:1,      blieb im Halbfinale auch gegen Holland klar überlegen und traf im Finale auf einen vollkommen unbekannten Gegner und bis fünf Sekunden vor Ende war alles im Lot.

Doch dann kam im wahrsten Sinne des Wortes der Hammer: bei einem verunglückten Pandae-Dollyochagy fing ich mir einen unglücklichen Treffer genau aufs Auge ein, musste genäht werden und verbrachte die Nacht in der Stuttgarter Augenklinik....Ihr dürft ab sofort Klitschko zu mir sagen!!! ..aber ich hab´ die letzten Sekunden durchgestanden und gewonnen........   

Jahr 2004

Die lange Winterpause ist vorbei und die neue Wettkampfphase eingeläutet. Ich seh´ schon wieder aus "wie neu" und hab´ mich auf die Deutsche Jugendmeisterschaft gut vorbereitet. Vier Siege und es war geschafft.    Mein dritter deutscher Meistertitel ist unter Dach und Fach!

Kennt Ihr schon den Bob Friedrichshafen1 ??

    Wenn´s im Taekwondo nicht mehr läuft können wir immer noch umsatteln.

 

zwei Tage vor meinem 17.Geburtstag hab´ ich ´mal wieder so richtig besch..... gekämpft, Erkältung in den Knochen, Beine schwer, Kopf leer und gleich in der ersten Runde ´raus bei den deutschen Herrenmeisterschaften....... besser schnell vergessen!

das erste Turnier waren im März die Belgian Open von Herentals.

Wir sind mit dem Nationalteam am Start gewesen.    Das ist echt cool.

Leider hat´s für die Titelverteidigung nicht gereicht. Nach vier Siegen- alles Gegner aus Natioanlteams- hab` ich im Fianle 4:5 verloren.

In Schwabach, bei meinem alten Verein haben wir mit unserem Internatsteam auch mal einen Stop eingelegt. Coole Demo                     mit Lokalfernsehen und Exclusivbericht über unsere Thuci für die Mai Ausgabe von SportsGalaxy. Also auf in den Zeitschriftenladen!!!!

 

Leider konnte ich die Dutch Open wegen einer Verletzung nicht kämpfen, aber bei den German Open habe ich mir mit fünf Siegen den Turniersieg geholt.                 Also die WM-Teilnahme ist in trockenen Tüchern. Yeah!!!

 

Die Junioren WM 2004 in Korea

Ich hatte also eines meiner ganz großen Ziele erreicht, doch wenn man soviel trainiert, will man natürlich nicht nur im Team sein,    sondern auch  und hauptsächlich eine Medaille holen. Im Vorfeld zur WM war im Budo-Karate Journal noch ein großer, 5-seitiger Bericht über unser Taekwondo-Internat erschienen,     also stieg der Erwartungsdruck immer mehr.

Wir waren insgesamt drei Wochen in Korea, davon 9 Tage im Trainingslager. Wir waren  topfit    und die Stimmung war klasse.   

Nur als es darauf ankam, lief´s bei mir nicht so toll. Nach Freilos hab´ ich den ersten Kampf gegen Spanien gewonnen, doch im Achtelfinale gegen Russland war Schluss!            Also war´s am Ende doch wieder wie auf der EM, für Deutschland und für´s  Internat lief´s gigantisch gut:

Bestes WM-Ergebnis aller Zeiten, mit dem besten deutschen Team aller Zeiten, die Mädchen auf Platz vier und die Jungs auf Platz sechs der Gesamtwertung, Ihr wisst ja schon, drei Jahre später, Olylmpia Peking 2008, mit vier Sportlern und den beiden Erfolgstrainern.......im Bild Waldemar und Markus aus diesem Team ....alle waren begeistert und ich wollte am liebsten alles in die Ecke donnern......

Wenn Ihr den kompletten Bericht lesen wollt, dann schaut unter Rubrik "mein Taekwondo" dort gibt´s viele Bilder und Stories zur WM!!  

Na ja, das also war mein Leben in der Jugendklasse. Zwar könnte ich noch acht Monate lang Jugend kämpfen, aber wer im Internat trainiert, für den gelten andere Maßstäbe. Also Schluss mit der Spielerei und auf in die Herrenklasse!! 

Mein erstes Turnier waren die La Sila Open von Dachau. Im ersten Kampf gegen einen Kroaten, fühlte ich mich noch echt stark und hab´ganz klar mit 11:6 gewonnnen,     doch dann gegen einen katalonischen Auswahlkämpfer, den ich schon früher hatte kämpfen sehen, hatte ich viel zu viel Respekt- eigentlich unnötig- und hab´ sang-und klanglos verloren. Als Trost blieb ab immerhin der dritte Platz         bei einem Punktetrunier.

Die meisten meiner WM-Mitstreiter hatten pausiert, nur die härtesten haben gleich wieder eingegriffen. Stimmt´s Sümeyye ?   

Der Rhein-Ruhr Pokal von Unna ging wie im Traum an mir vorüber... nicht weil ich so traumhaft gekämpft habe, sondern weil ich vollkommen neben der Kappe war und gleich im ersten Kampf mit 1:6 chancenlos war.

Mein letztes Turnier in der Jugendklasse sollten die Baden-Württembergischen Meisterschaften sein. Nach dem Papier eine klare Sache, doch nach zwei klaren Siegen in den Vorrunden waren im Finale gleich 5 Gegner angetreten. ( ein Kämpfer, drei Kampfrichter und ein Mattenleiter)

Fast wäre es Ihnen gelungen, aber ich hab´ trotzdem gewonnen!!       

Der Adidas Cup in Bad Windsheim, also ganz in der Nähe meiner alten Heimat, war für mich dann wieder ein Herren-Turnier. Es lief nicht schlecht, außer dass ich am Ende ein Knie groß wie ein Kinderkopf hatte. So hab ich nach einem Vorrundensieg bereits im Halbfinale die Segel streichen müssen.        Doch ich bin trotzdem mit mir zufrieden. 

Im Budo-Karate-Journal erschien ein großer Bericht über die Jugend-WM . Schaut mal rein.    

Das nächste wichtige Turnier war ein Einsatz mit dem Herren-Nationalteam beim Katalanen-Cup in Barcelona. Aber außer dass tolles Wetter war und die Halle direkt am Strand lag,      war nichts, aber auch gar nichts positiv. Ich hab´ gleich im ersten Kampf gegen den spanischen Herrenmeister, Jorge Carregal, klar mit 5:11 verloren.  Einigen anderen ging es ähnlich......... hier eine Auswahl .... .

Nach dieser Pleite stand es um meine weitere Karriere im Nationalteam wohl eher schlecht. Rehabilitation war angesagt und die Chance hatte ich kurz darauf bei den Juniorenmeisterschaften U 21. Nach vier Siegen war ich unserer Nummer zwei der Herren,        Alpi,  klar unterlegen,     aber meinen Dauerrivalen Sebastian     hatte ich im Halbfinale schlagen können und wurde mit vier Siegen immerhin Vizemeister.

So bekam ich im Nationalteam eine zweite Chance und durfte in Paris beim internationalen French Cup in der olympischen 68kg Klasse starten.     Ich hatte mir viel vorgenommen,     bin aber leider in der zweiten Runde mit 2:3(-1) ausgeschieden. Die Steigerung gegenüber Barcelona war aber spürbar und so hatte ich meine eigene Mindestanforderung erfüllt.      Darauf ein Lied: 

Bereits wenige Tage später, beim Park-Pokal war die Krise wieder da. Ich war zu unvorsichtig mit meinem Gewicht umgegangen und musste in nur vier Tagen vier Kilo abnehmen. Dann um 7:30 morgens auf die Waage und um 9:30 kämpfen. Ihr könnt euch vorstellen wie das lief....... Die ersten beiden Kämpfe gegen Serbien und Griechenland hab´ ich mich noch durchgehangelt aber im Viertelfinale war ich total platt     und habe gegen einen absolut schlagbaren Engländer mit 3:4 verloren. Es wird Zeit, dass endlich Ferien sind!!! Schule, lernen, täglich zwei mal trainieren und fast jedes Wochenende ein Turnier schlaucht ganz schön!!.....gut das es auch noch Trost gibt:

Nach lockeren Weihnachtsferien, einigen Festessen und zwei Wochen ohne Training war meine Gewichtsklasse nun deutlich in die Ferne gerückt. So kam es nicht ganz überraschend, dass ich im ersten großen Turnier des Jahres, den Dutch Open im Limit bis 72kg an den Start ging.

Gegen den Kasachen Yerden, den dritten der Asienmeisterschaften und Vize der lezten German-Open hab ich einige direkte Konter verpennt, sonst hätte ich aus einem 4:7 möglicherweise auch einen Sieg machen können. Hinter den Kicks und Fausstößen in diesem Limit ist allerdings schon erheblich mehr Dampf.     Ich denk die nächste Woche bis zur German Open gibt´s Nulldiät!!!

und am 16.Februar heißt es :     : "ENDLICH 18!!!!"

 

 

 

 

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