Der Tagesablauf im Internat FRIEDRICHSHAFEN ( Januar 2002 bis Mai 2006 )

Sicher interessiert Euch, wie mein Tagesablauf aussieht und wie man sich den Internatsbetrieb so vorstellen kann. 

Ich war  in den Vollinternatszweig integriert, der allen Sportlern mit Bundeskaderstatus offen steht, die nicht vor Ort ansässig sind.

Ich besuchte zusammen mit Reinhold und Thucuc dass Graf-Zeppelin Gymnasium in Friedrichshafen. Diese Partnerschule des Sports ermöglicht es, die notwendigen Freistellungen für unsere Turniere und Lehrgänge zu erhalten und unterstützt uns mit Nachhilfestunden, wenn’s dann in manchen Fächern mal eng wird, da die Zeit für die schulischen Vorbereitungen doch sehr knapp ist. Ansonsten müssen wir aber die gleichen schulischen Leistungen erbringen, wie unsere anderen Mitschüler auch. 

Damals lebten wir, Tatjana,  Boris, Reinhold, Daniel und ich,  in einer großen Wohnung ziemlich zentral in Friedrichshafen zusammen. Die Truppe wechselte häufig, aber der harte Kern blieb am längsten zusammen.

Die Schule begann um 7:15 und endete um 12:15. Gleich im Anschluss begann die erste Trainingseinheit. Hauptsächlich Gymnastik, Dehnungen, Schnellkrafttraining und Hunderte von Kicks auf die Pratze bestimmen die erste Trainingsstunde. Nach dem Training und Duschen konnten wir in der Schule Mittagessen. Die Zeit von 14:30 bis 16:30 blieb uns für Hausaufgaben, zum Lernen oder zum relaxen. Um 17:00 waren zwei volle Stunden Wettkampftraining angesetzt, zweimal die Woche erst im Anschluss an einen gemeinsamen 5 Kilometer Lauf, auf Zeit natürlich und mit dem Ziel unter 20 Minuten zu bleiben. Also "trödeln gibt´s nicht".

Nach intensivem Aufwärmen und Dehnen wurden immer wieder Standardsituationen eingeübt und im Sparring umgesetzt.

Einmal wöchentlich gab es  noch zwei extra Stunde traditionelles  Taekwondo obendrauf, denn irgendwann müssen wir ja auch mal unsere Dan-Prüfungen ablegen.

Nach dem Training und gemeinsamen Abendessen endete der Tag gegen 20:30 und wenn wir noch Kraft hatten oder aber vor schulischen Arbeiten mussten wir noch lernen- ehrlich gesagt sind wir aber meist zu platt. 

Zusätzlich zu den Einheiten unter der Woche waren da natürlich noch die angesetzten Kaderlehrgänge der DTU an den Wochenenden, ein oder zwei Wochenlehrgänge, und die etwa 14 oder 15 Turniere an denen wir teilnahmen. 

Ihr seht schon, das kostbarste Gut das wir haben ist Zeit. 

Oft stieß  man an  seine Grenzen, wenn die Muskeln schmerzten oder man mit Prellungen oder anderen Wehwehchen zu kämpfen hatte, aber meistens machte das Training  Spaß. Gelegentlich gab es auch mal gebrochene Finger oder ähnliche Verletzungen... und wer eine Rippenprellung hatte und zuckte wenn er denn einen Kick auf den Brustkorb bekam, oder wer trotz auf doppelte Größe angeschwollener Füße nicht ordentlich "durchzog",  der kriegte schon ´mal den Ruf eines "Weicheis oder "Warmduschers" ab.

Wir hatten eine tolle Gemeinschaft, gingen auch `mal alle zusammen in die Disco oder im Sommer ins Strandbad am Bodensee.

Nach über 4 Jahren erzwangen zwei durchtrennte Sehnen im Fuß eine Zwangspause, dir mir sehr gut tat.

Ich entschied  mich in dieser Zeit entschieden mein Leben umzukrempeln, die 12.Klasse zu wiederholen um irgendwann auch ein vernünftiges ABI zu basteln und dafür und für meine sportlichen Ziele nach Swisttal in das Taekwondo-Internat zu wechseln.

 

 

 

 

    

 

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